Fühlst du dich manchmal frustriert? Bist du gelegentlich ängstlich oder wütend? Negative Emotionen können viele Formen annehmen und gehören zum Leben dazu. Diese unangenehmen Gefühle sind sogar wichtig, um emotional gesund zu bleiben. Erfolgreiche Menschen scheinen immer glücklich zu sein, doch stimmt das wirklich? Kann man jeden Tag zu 100% positiv sein?
Wie sinnvoll ist positives Denken?
Zuviel Positivität kann unserer emotionalen Gesundheit schaden – das haben Wissenschaftler aus Australien vor kurzem mit einer psychologischen Studie herausgefunden. Negative Emotionen sind wichtig, um in Balance zu bleiben. Wir müssen die gesamte Bandbreite unserer Gefühle akzeptieren anstatt die “schlechten” Emotionen mit künstlicher Positivität zu überschreiben. Es ist vollkommen in Ordnung, wenn man sich kurzzeitig nicht wohl fühlt und gerne mal ein paar Momente für sich selbst haben möchte.
Immer mehr Menschen verkaufen ihr positives Mindset als Stärke. Auf YouTube findet man jeden Tag einen neuen Kanal rundum positives Denken und Motivation. Grundsätzlich ist nichts verwerflich daran, das Gute im Leben zu sehen und niemals die Hoffnung aufzugeben. Es gibt aber einen schmalen Grad zur Unterdrückung von unangenehmen Gefühlen.
Eine gesunde Einstellung zu negativen Emotionen
Wer positiv bleiben möchte, muss auch eine gesunde Einstellung zu negativen Emotionen pflegen. Anstatt den Ärger, Frust oder Zweifel zu beschuldigen, zu unterdrücken, sollten wir sie viel eher akzeptieren und willkommen heißen. Denn hinter jeder Emotion steckt auch eine Botschaft für uns. Negative Emotionen sind natürlich und beinhalten eine Menge an Potential zur Selbstentwicklung. Sie sind historisch gesehen auch lebensnotwendig, denn nur aufgrund von negativen Gefühlen sind wir in der Lage, gefährliche Situationen zu erkennen. Das Erfahren von negativen Gefühlen hilft uns auch, emphatischer zu sein und unsere Mitmenschen besser zu verstehen.
Das Gewürz des Lebens
Um einen neuen Blickwinkel auf negative Gefühle zu bekommen, versuche sie als Gewürz des Lebens zu sehen. Wie etwas Chili oder Salz und Pfeffer. Ohne sie wären die glücklichsten Momente nichts besonders. Ohne sie wären wir nicht motiviert, unser bestes zu geben. Ohne sie wären Feste nicht das was sie sind. Und schließlich sind sie unumgänglich, denn selbst wenn wir sie ein Leben lang vermeiden, werden wir zum Ende unseres Lebens auf sie stoßen.
Negative Gefühle sind auch ein guter Indikator dafür, dass wir etwas ändern sollten. Wenn wir uns in unserem Job ständig angespannt, ängstlich oder gar wütend fühlen dann ist das ein gutes Anzeichen dafür, dass wir etwas ändern sollten. Das gleiche gilt auch für Beziehungen, in denen immer wieder ein ungutes Bauchgefühl auftritt. Das ist natürlich keine Aufforderung, von Dingen wegzulaufen. Vielmehr ist es eine Zeichen dafür, unsere (bereits getroffenen) Entscheidungen nochmals zu überdenken.
Licht & Schatten
Durch die dunkle Seite unserer Gefühle, lernen wir die “schönen” Gefühle zu schätzen. Was schön ist und was nicht, ist in diesem Fall für jeden Menschen unterschiedlich. Für manche ist es Liebe, für andere Stolz oder Gelassenheit. Fakt ist, dass wir auch etwas Dunkelheit im Leben brauchen, um die Sonnenseiten zu genießen. Viele Menschen, die erfolgreich sind oder so wirken als seien sie endlos glücklich, haben schwierige Zeiten hinter sich. Sie haben gelitten, sich durchgekämpft und ihren Weg gefunden. Diese Personen sind vor negativen Gefühlen nicht weggelaufen, sie haben sie akzeptiert und zu ihrem Vorteil genutzt.
Meditation kann helfen
Wenn du dir noch schwer tust, deine negativen Gefühle zu akzeptieren und immer wieder in das Muster verfällst, sie zu ignorieren oder von ihnen wegzulaufen, dann kann Mediation ein hilfreiches Werkzeug sein, um eine neue Ansichtsweise zu der “dunklen Seite” deiner Gefühle zu finden. Probiere einfach mal unsere einfachen Meditationen für den Alltag oder unsere Achtsamkeitsübungen für Zwischendurch aus – du wirst überrascht sein, wie sich dadurch dein Leben verändern kann!