Damit du möglichst lange Freude mit deiner Menstruationstasse hast und sie frustfrei benutzen kannst, solltest du vorab einige Dinge beachten. Neben der Stärke deiner Periode und der Ausprägung deiner Beckenbodenmuskulatur, solltest du auch den Stand deines Muttermundes kennen. Das klingt auf den ersten Blick furchtbar kompliziert und ist für viele Frauen, die nicht symptothermal verhüten (zum Beispiel mit NFP nach Sensiplan), komplettes Neuland. Doch wenn du den Dreh erst mal raus hast, ist alles ganz einfach. Deshalb erklären wir dir in diesem Artikel, was der Muttermund genau ist und wie du ihn finden und messen kannst.
Muttermund als Eingang zur Gebärmutter
Als Gebärmutterhals (auch Cervix Uteri genannt) bezeichnet man den unteren Teil der Gebärmutter, der sich in den Cervixkanal und den Muttermund teilt. Als Verbindung zwischen Gebärmutter und Scheide hat er viele Aufgaben.
Zum einen soll er den Großteil des Zyklus über und während einer Schwangerschaft davor schützen, dass ungewünschte Keime in die Gebärmutter eintreten. Während der fruchtbaren Phase wandert er nach oben, wird weicher und öffnet sich leicht, sodass Spermien mit Hilfe des Zervixschleims am Muttermund in den Gebärmutterhals eintreten können.
Ist der Eisprung vorbei, schließt sich der Muttermund wieder, wird härter und wandert nach unten. Erst zur Menstruation öffnet er sich wieder, damit das Blut abfließen kann. Danach schließt er sich wieder bis die fruchtbare Zeit beginnt. Du siehst also, er legt innerhalb eines einzigen Zyklus eine ziemliche Wanderung hin.
Einfluss des Muttermundstandes auf die Menstruationstasse
Da es bei Menstruationstassen Längenunterschiede von rund vier Zentimeter bis fast acht Zentimeter gibt, ist der Stand des Muttermundes sehr wichtig. Ist die Tasse zu lang, kann es sein, dass sie raussteht, was sehr unangenehm sein kann. Ist die Tasse wiederum zu kurz, ist sie nur sehr schwer oder gar nicht zu fassen und kann schon bei der ersten Anwendung Panik auslösen.
Da es außerdem eher untypisch ist, dass der Muttermund kerzengerade in die Scheide ragt, ist es auch für die Platzierung der Tasse wichtig zu wissen, wo er sich genau befindet. Schiebst du die Tasse nämlich am Muttermund vorbei, wird es höchstwahrscheinlich bereits nach kurzer Zeit eine ziemliche Sauerei geben.
Daher solltest du am besten auch bei jeder Anwendung zuerst nachtasten, wo die Tasse hin muss. Und selbst wenn sie eingeführt ist, noch einmal checken, ob die Tassenöffnung vor oder über dem Muttermund sitzt. So hast du immer die Gewissheit, dass nichts daneben gehen kann.
So findest und misst du deinen Muttermund
Möchtest du den Stand für den Kauf einer Menstruationstasse messen, solltest du dies unbedingt während der Periode tun. Am besten misst du den Stand hierfür während einer ganzen Periode jeden Tag morgens und abends und notierst dir die Werte.
Der höchste und niedrigste Stand dient dir als Richtwert für deine Menstruationstasse. Sollte der Muttermundstand während der Periode sehr stark schwanken, solltest du in Betracht ziehen, zwei verschiedene Tassen zu kaufen. Das kommt jedoch sehr selten vor. Die meisten Frauen kommen mit einer Tasse sehr gut zurecht und können diese an jedem Tag ihrer Periode nutzen.
Um deinen Muttermund nun zu finden führst du am besten deinen längsten Finger in die Scheide ein und suchst nach einem kleinen Knubbel mit einer kleinen Öffnung in der Mitte. Viele beschreiben das Gefühl als berühre man einen kleinen Donut, eine Nasenspitze oder eine Kirsche.
Solltest du bereits ein Kind vaginal geboren haben, kann die Muttermundöffnung auch deutlich größer sein und einem Schlitz ähneln. Für gewöhnlich findest du deinen Muttermund am hinteren, unteren Ende der Scheidenwand. Hast du ihn gefunden, merkst du dir die Stelle, an der sich dein Finger am Scheideneingang befindet. Diesen kannst du nun ganz leicht mit einem Lineal oder Maßband abmessen. Damit kennst du auch schon den Abstand zwischen Muttermund und Scheideneingang.
2 Kommentare
Hallo liebe Autorin
Sollte ich den Muttermund im Sitzen oder Stehen messen?
LG Jenny 🙂
Hallo Jenny,
am besten misst du den Muttermund in der Hocke. In einer leichten entfernst und führst du die Menstruationstasse dann nämlich auch am einfachsten ein. Außerdem ist der Weg vom Scheideneingang zum Muttermund in der Hocke meist kürzer als im Stehen, so verhinderst du also, dass die Tasse zwar im Stehen passt aber im Sitzen drückt 🙂
Liebe Grüße,
Katharina.