Lebensmittelverschwendung ist leider noch immer ein großes Thema. In den letzten Jahren ist die Zahl der weggeworfenen Lebensmittel weiter angestiegen. Niemand ist perfekt und man kann nicht immer alle Reste vorbildlich verwerten, das wissen wir aus eigener Erfahrung. Es gibt dennoch einige leicht umsetzbare Tipps, mit denen auch du es schaffst, weniger wegzuwerfen. Dabei musst du nicht einmal viel Zeit aufwenden. Unsere Tipps für sinnvolle Resteverwertung kannst du ganz leicht in deinen Alltag einbauen. Du wirst dann bald bemerken, wie sich dein Müll drastisch reduziert.
Brühe aus Gemüseschalen und -enden
Gemüseschalen und -enden machen (zumindest bei uns) einen Großteil des Mülls aus. Wer sich pflanzlich und vollwertig ernährt, kennt die Berge, die in einer Woche entstehen können. Wenn es dir genauso geht, haben wir eine Lösung für dich gefunden, wie du auch aus diesen vermeintlichen Abfällen noch einiges rausholen kannst.
Schnapp dir eine kleine Box und platziere sie in deinem Tiefkühlfach. Immer dann, wenn du Gemüse putzt, gibst du die Enden und Schalen in diese Box. Sobald du genug davon gesammelt hast, leerst du alles in einen Topf mit Wasser, Salz und deinen liebsten Suppengewürzen und lässt alles lange köcheln. Sobald deine Brühe fertig gekocht ist kannst du sie in Gläser abfüllen. Wenn du nicht so häufig mit Gemüsebrühe kochst, kannst du diese auch in Einwürfelformen füllen und hast sie so immer portionsweise griffbereit. So wirfst du keine wertvollen Vitamine mehr unbeachtet in den Müll.
Obst und Gemüse weniger schälen
Eine weitere Variante weniger Obst- und Gemüsereste wegzuschmeißen ist, einfach weniger zu schälen. Es gibt kaum eine Frucht oder ein Gemüse das zwingend geschält werden muss. Vor allem wenn du auf einen biologischen Anbau deiner Nahrungsmittel achtest, kannst du Schalen und Enden einfach mit verarbeiten. Du besitzt einen Hochleistungsmixer und trinkst gerne Smoothies? Dann musst du Obst wie Äpfel oder Birnen nicht einmal von ihrem Kerngehäuse befreien, der Mixer bekommt auch das klein. Außerdem kannst du auch generell einmal ausprobieren, einen Apfel oder eine Birne inklusive Kerngehäuse zu essen, so wie früher unsere Großeltern.
Brot und Gebäck einfrieren
Besonders wenn es um Brot und Gebäck geht ist Lebensmittelverschwendung ein großes Thema. In der österreichischen Hauptstadt Wien wird täglich eine so große Menge an Brot und Gebäck weggeworfen, welche die zweitgrößte Stadt des Landes einen ganzen Tag lang versorgen könnte. Wir sprechen hier von Tonnen intakter Lebensmittel. Wenn du diesem Wahnsinn als Verbraucher ein Ende setzen möchtest, kannst du in erster Linie Läden boykottieren, die am Ende des Tages noch Essbares einfach in den Müll werfen.
Du kannst aber auch bei dir zu Hause ansetzen. Indem du Brot in Scheiben schneidest und dieses gemeinsam mit anderem Gebäck einfrierst, vermeidest du, dass etwas schimmelt bevor es aufgegessen ist. Du kannst ganz einfach so viel auftauen wie du gerade brauchst. Dadurch, dass du bereits Scheiben vorgeschnitten hast, taut es auch sehr schnell auf. Diese Tipps kannst du übrigens auch auf Kuchen und Torten umlegen. Die meisten Kuchen lassen sich sehr gut portionsweise einfrieren und du schützt sie damit effektiv vor der Tonne.
Säfte pressen
Obst und Gemüse sind heikle Nahrungsmittel und halten sich nicht unendlich lange. Das liegt vor allem daran, dass sie unverarbeitet sind und keine Konservierungsmittel enthalten. Das zumindest bei biologischen Produkten der Fall. Wenn du dich beim Einkauf also überschätzt hast und einfach zu viel zum Verkochen oder Verarbeiten übrig ist, kannst du dir ganz einfach einen Saft pressen. Die meisten Obst- und Gemüsesorten kann man nämlich roh verzehren und auch wenn du sie ganz bunt durchmischt, bekommst du immer noch einen tollen Saft. Das macht sich vor allem in stressigen Zeiten mit einer nicht so abwechslungsreichen Ernährung bewährt. So lecker und gesund kann es also sein, Lebensmittelverschwendung vorzubeugen.
Die ältesten Lebensmittel zuerst verwenden
Vielleicht neigst du auch dazu nach dem Einkauf einfach die neuen Lebensmittel vorne in den Kühlschrank zu legen. Dadurch kann es passieren, dass du ältere Lebensmittel weiter hinten vergisst und diese verderben. Wenn du also das nächste Mal vom Einkaufen zurückkommst, räume den Kühlschrank zuerst aus und gib die neuen Lebensmittel nach hinten und die alten Lebensmittel nach vorne. Dabei kann sich auch ein Blick auf das Mindesthaltbarkeitsdatum lohnen. So verhinderst du innerhalb von wenigen Minuten unnötige Lebensmittelabfälle.
Du kannst es aber auch so machen wie wir: Nach dem Einkauf nehmen wir alle älteren Lebensmittel aus dem Kühlschrank und kochen ein kreatives Resteessen daraus. Damit stellen wir sicher, dass die alten Lebensmittel zuerst verbraucht werden und weniger verdirbt.
Foodsharing – aktiv gegen Lebensmittelverschwendung
Mit Foodsharing kannst du als Verbraucher ganz einfach selbst dem Wegwerfwahnsinn im Einzelhandel entgegenwirken. Du kannst dabei auf verschiedene Arten aktiv gegen Lebensmittelverschwendung werden. Zum einen kannst du Lebensmittel, die du einfach wirklich nicht mehr verbrauchen kannst, in einen sogenannten Fairteiler bringen. Das sind öffentlich zugängliche Kühlschränke, in die jeder kostenfrei Lebensmittel bringen oder sich abholen kann. Oder du schnürst einen Essenskorb und bietest diesen über die Plattform von Foodsharing an. Außerdem kannst du dich bei Foodsharing auch aktiv als Lebensmittelretter engagieren. Dafür registrierst du dich auf der Plattform und kannst mit deiner Regionalgruppe auf Märkten, in Supermärkten oder bei Restaurants Ware abholen und dann weiter verteilen.