Wandern ist ein nicht aufzuhaltender und sehr erfreulicher Trend. Leider hinterlassen viele Wanderer unnötigen Müll und einen großen CO2-Abdruck. Darunter leiden vor allem die Natur und die in den Bergen lebenden Wildtiere. Denn jährlich landen mehrere Tonnen Müll in unseren Bergen. Es gibt aber viele Möglichkeiten, wie du deine Wandertour nachhaltiger und umweltfreundlicher gestalten kannst. Wir geben dir acht einfache Tipps für deine nächste Wanderung!
Vorbereitung ist alles
Nachhaltig wandern zu gehen klingt zunächst eher unattraktiv. Allerdings gibt es nur eine Handvoll Dinge, auf die du achten solltest. Du musst auch nicht alle Tipps auf einmal umsetzen. Je mehr du für dich und deine Umwelt tust, umso besser. Wer nachhaltig wandern geht, wandert meist auch achtsamer und kann so die Wanderung an sich noch mehr genießen. Grundsätzlich gilt: je besser du vorbereitet bist, umso einfacher ist es für dich. Mit diesem Artikel hast du schon den ersten Schritt getan.
Kleidung und Ausrüstung
Als Naturfreund solltest du einen großen Bogen um billige Wanderausrüstung aus unwürdigen Produktionsbedingungen machen. Achte bei der Auswahl deiner Kleidung, deiner Wanderschuhe, deines Rucksacks und anderer Ausrüstungsgegenstände auf langlebige, hochwertig und fair produzierte Produkte. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an Herstellern, die ökologisch und fair produzieren. Vor allem wenn du in Zukunft öfters wandern gehen möchtest, lohnt sich die Investition auf alle Fälle.
Anreise mit Bus & Bahn
Um die Umweltbelastung und deinen CO2-Abdruck so gering wie möglich zu halten, solltest du zum Wandern mit einem öffentlichen Verkehrsmittel anreisen. In die meisten deutschsprachigen Wanderregionen kannst du mittlerweile sehr gut mit Bahn oder Bus anreisen. Es gibt sogar spezielle Wander-Angebote mit einer möglichst frühen Anreise, sodass du auch rechtzeitig vor Ort bist.
Sollte es einmal gar nicht anders gehen oder erreichst du deine gewünschte Wanderroute nur mit dem Auto, so versuche, Fahrgemeinschaften mit Freunden und Familie zu bilden. Alternativ kannst du auch mit dem Zug bis zum nächsten, größeren Bahnhof fahren und dir dort einen Mietwagen ausleihen. Oder du reist so nahe wie möglich mit den Öffis zum Ziel und nimmst dir dann ein Taxi.
Immer beliebter wird auch Bike & Hike, eine Kombination aus Radfahren und Wandern. So kannst du bis zum Startpunkt deiner Wanderung ganz einfach mit dem Fahrrad fahren. Das macht Spaß, verbrennt noch mehr Kalorien und ist die beste Alternative zur Anreise mit dem Auto.
Lunch Box & Snacks
Am einfachsten ist es, so wenig Müll wie möglich mitzunehmen. Mit einer Lunchbox aus Edelstahl und einer leichten, wiederverwendbaren Trinkflasche vermeidest du bereits eine Menge unnötiger Verpackung. So kannst du dir deine wohlverdiente Wanderjause einfach in die Lunchbox geben und kleinere Snacks wie Nüsse oder Trockenobst einfach in kleinere Boxen oder alte Marmelade-Gläser füllen. Deine Verpflegung kaufst du am besten unverpackt (beispielsweise in einem Zero Waste-Supermarkt) ein.
Wenn du längere Touren machst, empfehlen wir dir eine möglichst leichte Ausrüstung, um deinen Rucksack so schlank wie möglich zu halten. Solltest du am Weg keinen Zugang zu Trinkwasser haben, kannst du eine LifeStraw-Filterflasche mitnehmen und so aus jedem fließenden Gewässer trinken.
Wir empfehlen dir folgende Grundausstattung:
- Lunch Box (von ECOlunchbox)
- Leichte Trinkflasche (von Klean Kanteen)
- Outdoor Camping-Besteck (von My Smart Grandpa)
Solltest du dennoch verpackte Snacks mitnehmen, so pack am besten auch einen kleinen Müllsack ein und gib die Verpackung in den Müllsack, sodass du auf keinen Fall unabsichtlich etwas in der Natur zurücklässt. Am besten entsorgst du den Müll dann auch wieder im Tal bzw. deinem Startpunkt.
Müll sammeln
Möchtest du der Natur etwas Gutes tun, so nimm einen kleinen Müllsack mit und pack jedes Stück Abfall ein, welches du auf deinem Weg findest. Jedes von dir mitgenommene Stück Müll ist ein wertvolle Beitrag für eine saubere Natur und schützt Wildtiere vor gefährlichen Verletzungen oder Vergiftungen. Zigarettenstummel können beispielsweise für viele Tiere tödlich sein und Plastikstücke können innere Verletzungen hervorrufen.
Nach deiner Wandertour kannst du deinen gesammelten Müll auch fotografieren und beispielsweise auf Instagram unter dem Hashtag #Plogging veröffentlichen. So sorgst du zusätzlich für noch mehr Aufmerksamkeit und regst deine Mitmenschen zum Nachdenken an.
Zu Gast in der Natur
Nachhaltig zu wandern bedeutet auch, achtsam mit der Natur umzugehen. Bleib gemäß dem Grundsatz “Leave no Trace” auf gekennzeichneten Wanderwegen und störe die Wildtiere nicht. Die gekennzeichneten Naturschutzgebiete sind wichtig, dass sich bedrohte Regionen regenerieren können. Vor Wanderungen in der Nacht solltest du absehen, da besonders dann die Natur ihre Zeit zum Erholen einfordert. Und schließlich lohnt es sich, auf einer Wanderung auch nicht ständig zu quatschen, sondern die Stille und die Geräusche der Natur zu genießen. Laute Musik ist beim Wandern absolut unnötig. Solltest du beim Wandern unsicher sein, so gibt es in vielen Regionen auch geführte Wanderungen in kleinen Gruppen mit erfahrenen Bergführern. Dabei handelt es sich meist um staatlich geprüfte Alpinisten.
Übernachten & Lagerfeuer
Machst du eine mehrtägige Wandertour, so bleib am besten einer Hütte übernacht. Das Übernachten im Zelt bzw. Campen in der Natur ist in vielen Ländern verboten. Auch das Schlafen unter Sternen in einem Schlafsack kann für dich gefährlich sein und die Wildtiere stören. Wenn du campen möchtest, dann informiere dich vorab und hinterlasse so gut wie möglich keine Spuren.
Outdoor-Toilette
Ein sehr unangenehmes Thema ist das “Freiluft-Klo”. Unsere Ausscheidungen können die Natur stark belasten und sogar die Wildtiere gefährden. Deine Geschäfte solltest du grundsätzlich nie in der Nähe von Gewässer verrichten. Am besten hältst du 100 Meter Abstand zum Gewässer, bevor du dich erleichterst. Fäkalien solltest du etwa 10cm tief in der Erde vergraben und mit einem Stein bedecken. Große Geschäfte solltest du aber so gut wie möglich vermeiden.