Proteinreiche Milchalternative aus Erbsen

Proteinreiche Milchalternative aus Erbsen

Dem amerikanischen Start-up Ripple ist es gelungen, eine Milchalternative herzustellen, die zukünftig vor allem für Allergiker interessant sein dürfte. Diese ist nämlich nicht nur rein pflanzlich und somit laktosefrei, sondern auch sojafrei, glutenfrei und wird ohne Nüsse hergestellt. Wir zeigen dir, woraus die vegane Milchalternative genau besteht und wie du eine ähnliche Variante selbst herstellen kannst.

Hergestellt aus Spalterbsen

Zur Herstellung der Erbsenmilch verwendet das Start-up Ripple als Hauptzutat Erbsenproteinisolat. Dieses wird aus gelben Spalterbsen gewonnen. Spalterbsen sind vor allem im Mittelmeerraum eine beliebte pflanzliche Proteinquelle. Zusammen mit Sonnenblumenöl für mehr Cremigkeit, Algenöl für pflanzliches Omega 3 und verschiedenen Vitaminen und Mineralstoffen wird versucht, eine Milchalternative anzubieten, die konventioneller Kuhmilch in Sachen Nährwerten in nichts nachsteht. Ganz im Gegenteil, die Erbsenmilch schneidet in vielen Bereichen sogar besser ab. Der Milchalternative wurden jedoch auch viele nicht so wünschenswerte Zusatzstoffe wie Verdickungsmittel, Aromen und weißer Zucker zugesetzt. Man sieht also, das hier versucht wurde, nicht nur nährstofftechnisch sondern auch geschmacklich ein konkurrenzfähiges Produkt zu erschaffen.

Nährwerte der Erbsenmilch

Bei der Entwicklung der Erbsenmilch wurde neben dem geschmacklichen Aspekt vor allem darauf Wert gelegt, ein Produkt mit möglichst guten Nährwerten zu kreieren. Mit 4 Gramm Eiweiß pro 100 Milliliter liegt die Erbsenmilch gleich auf mit Sojamilch und Kuhmilch. Dabei enthält die Milchalternative jedoch nur halb so viel Fett wie Vollmilch. Auch Calcium wurde so zugesetzt, dass die Erbsenmilch um 50% mehr Calcium enthält als Kuhmilch. Weiters enthält das Produkt noch Omega 3 in Form von EPA und DHA aus Algenöl. Man merkt hier also sehr schnell, dass vor allem auf kritische Nährstoffe in einer pflanzlichen Ernährung geachtet wurde. Aufgrund der vielen hochverarbeiteten Zutaten ist ungesüßte Sojamilch mit zugesetztem Calcium jedoch weiterhin die natürlichere Alternative zu Kuhmilch, sofern keine Sojaallergie besteht.

Ökologischer Aspekt

Wenn du Kuhmilch nicht mehr konsumieren möchtest, weil für die Produktion Unmengen an Ressourcen wie Wasser und Futtermittel benötigt werden, sind die ökologischen Alternativen nicht allzu groß. Vor allem Milchalternativen aus Nüssen sind diesbezüglich nicht die beste Wahl. Ob Cashew- oder Kokosnüsse aus Asien, die rund um den Globus reisen, um auf unseren Tellern zu landen oder Mandeln, die in Monokulturen angebaut stark zum weltweiten Bienensterben beitragen. Die Liste an Gründen, die gegen Nussdrinks spricht, ist lang.

Auch Milchalternativen aus regionalem Hafer oder Dinkel sind für viele Allergiker keine Alternative, da diese Gluten enthalten. Hinzu kommt, dass außer Sojamilch keine andere Milchalternative aus nährstofftechnischer Sicht der Kuhmilch das Wasser reichen kann. Vor allem in der Ernährung von Kleinkindern ist dies von besonderer Bedeutung. Leidet man unter einer Sojaallergie, bleiben oftmals keine gleichwertigen, pflanzlichen Alternativen zu Kuhmilch übrig. Erbsenmilch verspricht also hier durch niedrigen Wasserverbrauch bei der Produktion der Grundzutat (also von Spalterbsen) eine gute Alternative zu Sojamilch zu sein.

Mehr zum Thema Milchersatz liest du hier: Sind Pflanzendrinks eine vollwertige Kuhmilch Alternative?

Milch aus Erbsen selber herstellen

Aktuell ist Erbsenmilch nur in den USA erhältlich. Weil es sich bei der Ripple Milch außerdem um ein hochverarbeitetes Produkt mit vielen Zusatzstoffen handelt, haben wir für dich ein Rezept kreiert, das mit weniger Zutaten auskommt.

Da wir für unsere Erbsenmilch getrocknete Bohnen verwenden und nicht isoliertes Proteinpulver, ist der Proteingehalt dieser Milch vergleichbar mit selbst gemachter Sojamilch. Unsere Milchalternative aus Erbsen enthält somit noch immer deutlich mehr Protein als Nussdrinks und stellt eine gute Alternative für Sojaallergiker dar.

1 Liter Erbsenmilch

  • ¼ bis ½ Tasse gelbe Spalterbsen
  • 1 Liter Wasser
  • optional: Prise Salz, Vanillepulver & 2-4 entsteinte Datteln

Zuerst kochst du die Erbsen in ausreichend Wasser gar. Das dauert rund 45 Minuten. Wenn die Erbsen gekocht sind, gießt du sie ab und gibst sie mit einem Liter frischem Wasser und weiteren Zutaten deiner Wahl in einen Standmixer. Nun pürierst du alles so lange, bis eine homogene Flüssigkeit entsteht. Diese siebst zu durch einen Nussmilchbeutel ab und füllst die Erbsenmilch in Flaschen. Im Kühlschrank hält sich die Milch für rund vier Tage.

Passe die Menge an Erbsen an deine Bedürfnisse an. Möchtest du eine dünnflüßigere Milch, so verwendest du eine Viertel Tasse an Erbsen. Möchtest du jedoch eine dickflüßige und cremige Milch, die du zum Beispiel für Babybrei verwenden kannst, nimm eine halbe Tasse Erbsen.

Hinweis: 1 Tasse entspricht 240ml, also ungefähr einer handelsüblichen Tee-/Kaffeetasse. Wenn du öfters Rezepte mit Tassenangaben machst oder gerne selbst kreativ wirst, empfehlen wir dir amerikanische Cups (erhältlich auch auf Amazon). Hier wird Wert auf die Verhältnismäßigkeit der Zutaten gelegt im Gegensatz zum mühsamen Wiegen.

4 Kommentare
  1. Vorausschicken möchte ich, dass ich Eure Beiträge interessant finde!

    Mir ist aber wichtig zu erwähnen, dass alle Hülsenfrüchte eingeweicht werden sollen/ müssen um besser verdaulich zu werden und erst nachdem sie abgegossen und gewaschen sind, in frischem Wasser gekocht werden sollten. Das Kochwasser würde ich nicht weggeben – darin hat sich z.B. Stärke und Eiweiß gelöst – man würde wichtige Teile des Lebensmittels wegwerfen. Ich erwähne nur Aquafaba – aus dem Kochwasser von Hülsenfrüchten lässt sich allerhand machen.

    Freue mich auf weitere spannende Beiträge!

    1. Hallo Catharina,

      es freut uns sehr, dass dir unsere Beiträge gefallen 🙂
      Mit den Hülsenfrüchten hast du natürlich recht, diese sollten immer eingeweicht und gewaschen werden. Geschälte Hülsenfrüchte wie Spalterbsen, rote und gelbe Linsen bilden hier jedoch eine Ausnahme, es reicht sie gründlich abzuspülen, man kann sie dann direkt verarbeiten. Mit Aquafaba experimentieren wir gerade, wirklich eine tolle Sache!

      Liebe Grüße,
      Katharina.

  2. Hallo,
    ein tolles Rezept erstmal. Aber ganz ehrlich: Was hat Kuhmilch denn für tolle Inhaltsstoff? Wachstumshormone oder was..?! 😀 Falls Calcium gemeint ist: Da gibt es doch viel bessere Quellen wie Brokkoli, grünes Blattgemüse, etc.. Im Gegenteil ist Milch eher schädlich für die Calciumhomöostase, da sie ja ein Säurebildner ist und so das Calcium eher aus den Knochen zieht, um den Körper wieder zu neutralisieren.
    Also: JEDE Pflanzenmilch ist wertvoller als Kuhmilch 🙂
    LG Lisa

    1. Hallo Lisa,

      viele Menschen möchten zu Beginn einer Ernährungsumstellung so viele gewohnte Produkte wie möglich konsumieren. Deshalb ist es uns wichtig, eine pflanzliche Alternative vorzustellen, die ein mindestens gleich gutes Mikro- und Makro Nährstoffprofil aufweist wie das tierische Pendant, um Mängel vorzubeugen und zu vermeiden. Hier geht es vor allem auch um Babys und Kleinkinder, für die Milch oder Milchalternativen oft nach dem Abstillen eine der Hauptnährstoffquellen sind.

      Liebe Grüße,
      Katharina.

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