Vegane Joghurtalternativen sind mittlerweile sehr beliebt. Allen voran das Soja Joghurt. Beim Thema Soja gibt es nicht nur hinsichtlich des Geschmacks unterschiedliche Meinungen. Auch wenn es um die Auswirkungen auf unsere Gesundheit geht, gibt es die unterschiedlichsten Auffassungen. Nachfolgend beleuchten wir den aktuellen Stand der Forschung etwas näher und erklären dir, worauf du beim Kauf achten solltest.
Aus was besteht Soja Joghurt?
Die Basis eines jeden Soja Joghurts bilden Sojabohnen und Wasser. Die Bohnen zählen zu den Hülsenfrüchten und sind vor allem in asiatischen Ländern ein beliebtes Nahrungsmittel. Ähnlich wie Joghurt aus tierischer Milch wird Soja Joghurt mithilfe von Milchsäurebakterien hergestellt. Durch die Fermentation entsteht der fein-säuerliche Geschmack. Wirft man einen Blick auf die Zutatenlisten der im Handel erhältlichen Soja Joghurts, so entdeckt man aber meistens nach Soja, Wasser und Milchsäurebakterien noch weitere Zutaten. Neben Säureregulatoren und Aromen sind auch häufig Stabilisatoren und Verdickungsmittel wie Carrageen anzufinden.
Grundsätzlich unterscheiden sich die Produkte auch beim Zuckergehalt. Es gibt einige Produkte, die keinen Zucker enthalten, die meisten Soja Joghurts beinhalten jedoch für den angenehm-süßen Geschmack etwas Zucker. Oftmals werden außerdem künstliche Vitamine (B12 und Vitamin D) sowie Kalzium zugesetzt.
Künstlich und ungesund?
Wer sich die Zutatenliste so mancher Produkte ansieht, wird sich natürlich fragen, ob Soja Joghurt überhaupt eine gesunde Alternative zu Kuhmilchjoghurt sein kann. Tatsächlich sollte man jene Produkte mit langer Zutatenliste eher meiden. Ob diese wirklich gesünder als ihre tierischen Pendants sind, lässt sich nur schwer beurteilen.
Möchtest du auf der sicheren Seite sein, dann solltest du auf ein zuckerfreies Soja Joghurt in Bio-Qualität setzen. Es gibt vor allem im Biomarkt viele Produkte, die aus nur drei Zutaten bestehen: Sojabohnen, Wasser und Milchsäurebakterien bzw. Joghurtkulturen. Diese Bio-Produkte sind auch gentechnikfrei, denn leider wird ein Großteil des angebauten Sojas gentechnisch manipuliert (wenn auch für die Viehzucht).
Reich an Eiweiß und Phytoöstrogenen
Soja Joghurt ist von Natur aus laktose- und glutenfrei und enthält kaum gesättigte Fettsäuren. Ein naturbelassenes Soja Joghurt ohne Zusätze enthält relativ viel Eiweiß (rund 5g/100g) und wenig Fett (etwa 2,5g/100g). Mit durchschnittlich 50kcal auf 100g kann man selbst bei einer kalorienreduzierten Diät kräftig zugreifen. Die dem Soja Joghurt doch sehr ähnliche Sojamilch gilt außerdem aus gesundheitlicher Sicht als die beste Alternative zu Kuhmilch.
Die Ernährungsrichtlinien der USDA (Landwirtschaftsministerium der USA) umfassen mittlerweile sogar Sojamilch. Denn Produkte aus der Sojabohne sollen helfen, das Krebsrisiko zu senken und COPD vorzubeugen. Die enthaltenen Phytoöstrogene (Isoflavone) gelten außerdem als besonders gesundheitsförderlich. Die North American Menopause Society hat bereits die positive Wirkungen dieser bei Hitzewallungen und allgemein bei Altersbeschwerden bestätigt.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) ist auch überraschend positiv gegenüber Soja eingestellt:
“Weltweite Studien haben bestätigt, dass Soja verdauungsfördernd und blutfettsenkend wirken kann.”
Die Food and Drug Administration (FDA) der USA empfiehlt aufbauend auf der Auswertung von über 50 unabhängigen Studien den Konsum von 25g Sojaeiweiß täglich. Umgerechnet entspricht das etwa 500g Soja Joghurt. Auch Männer müssen sich nicht um ihre Fruchtbarkeit Sorgen machen. Denn bisher gibt es keine Studie, die den Mythos der Reduktion der Spermienanzahl durch den Verzehr von Sojaprodukten bestätigt hat. Auch für Säuglinge und Kleinkinder ist laut dem British Journal of Nutrition mittlerweile Entwarnung gegeben.
Die Studien zeigen also, dass nichts gegen den Verzehr von Soja Produkten spricht. Vor allem im Rahmen einer veganen Ernährung sollten Produkte aus Sojabohnen regelmäßig auf den Tisch kommen. Auch Tempeh und Tofu sind wertvolle, gesunde und rein pflanzliche Eiweißquellen. Am besten stellt man auch diese Lebensmittel selbst her.
Auf der sicheren Seite mit selbst gemachtem Joghurt
Auch wenn es einige Bio-Produkte gibt, die ohne Zusatzstoffe auskommen, lohnt es sich, Soja Joghurt selbst herzustellen. Bei regelmäßigem Verzehr spart man so nicht nur jede Menge Zeit und Geld. Man hat auch volle Kontrolle über die Zutaten und die Qualität des Joghurts.
Wenn du dennoch zu einem Soja Joghurt aus dem Supermarkt greifen möchtest, dann achte auf folgende Punkte:
- Gentechnikfreie Zutaten
- Herkunft der Sojabohnen (aus Europa)
- (Bio-)Qualität der Zutaten
- Kein Verwendung von fragwürdigen Zusatzstoffen
- Zuckergehalt
1 Kommentar
Ein wirklich schöner und kompakter Artikel mit allen notwendigen Infos.
Das einzige was ich mir nicht erklären kann ist, wieso Gentechnik immer als etwas schlechtes abgetan wird. Es spricht meines Erachtens nichts dagegen, wenn bei Produkten Pflanzenstrukturen so verändert wurden, dass sie mit besonders wenig Wasser auskommen oder weniger anfällig für Insekten sind, damit der Ertrag höher ist und somit Felder weniger häufig bestellt werden müssen, was dazu dient natürliche und knappe Ressourcen, wie Wasser und Saatgut zu schützen. Es handelt sich bei genetischer Veränderung ja nicht um Pestizide sondern unter dem Mikroskop stattfindende Eingriffe in die Pflanzenstruktur. Unsere heutigen Tomaten sind allesamt gegentisch verändert, da sie mit einem Bakteriengen versetzt wurden, dass die Tomaten weniger matschig macht. Gesund sind sie deshalb allemal. Einzige Ausnahme stellen Unternehmen wie Monsanto dar, die durch genveränderte Produkte den ausländischen Markt unter Druck setzen und durch ihre Monopolstellung den gesunden Wettbewerb verzerren. Das sei allerdings eine Ausnahme, zumal Monsanto Soja Bohnen ohnehin nicht EU zertifiziert sind und hier nicht verkauft werden dürfen.
Ansonsten ein wirklich